Jobsuche Finden Sie den richtigen Job Wie wir Sie bei der Jobsuche unterstützen Finanz- & Rechnungswesen IT-Bereich Kaufmännischer Bereich Temporärarbeit Direktvermittlung Interim Management Wie wir Sie bei der Mitarbeitersuche unterstützen Executive Search Finanz- & Rechnungswesen IT-Bereich Kaufmännischer Bereich IT Risk, Audit und Compliance Finanz- und Rechnungswesen Digitalisierung und Marketing Legal Business Operations Human Resources Gehaltsübersicht Presse-Bereich Gehalts- und Arbeitsmarkttrends Flexibel Arbeiten Wettbewerbsvorteil Work-Life-Balance Diversität und Inklusion Jobsuche Personal finden Unsere Standorte

TikTok-Trend: Bare Minimum Monday – ein Blick auf die Schweiz

Karriere-Tipps Work-Life-Balance Karriereentwicklung Artikel
Viele Arbeitnehmende kennen es: sich am Sonntag schon wegen dem Arbeitsbeginn am Montag Sorgen machen. Mit dem „Bare Minimum Monday“ wird auf der Social-Media-Plattform TikTok eine Lösung vorgestellt. Marlene Pöhlmann, Branch Manager bei Robert Half Deutschland, weiss, was wirklich dran ist an dem Trend und warum „nur das Nötigste“ nicht immer die beste Strategie ist.
Wenn die Gedanken am Sonntag bereits um die Arbeit kreisen, führt das häufig zu Stress. Um die mentale Gesundheit zu stärken, werben viele Nutzerinnen und Nutzer auf der Plattform TikTok für den „Bare Minimum Monday“ – den „Nur-das-Nötigste-Montag“. Dabei gehen dem „Bare Minimum Monday“ oft die sogenannten „Sunday Scaries“ voraus. Allein in den USA fürchten 75 Prozent den Start in die neue Woche

„Bare Minimum“ – Nur das Nötigste

Die Idee stammt aus den USA: Eine junge Frau berichtet, dass sie ihren Stress am Montag durch diese Methode deutlich verringern konnte. Anstatt die Woche mit einer überfüllten To-do-Liste zu starten, konzentriert sie sich ausschliesslich auf die wichtigsten Aufgaben. Zudem empfiehlt sie, Zeit für Aktivitäten einzuplanen, die guttun – etwa Lesen, Tagebuch schreiben oder einen Spaziergang machen. Der Ansatz verbreitete sich schnell auf Social Media. Mit diesem bewussteren Umgang mit der Arbeitszeit soll Druck abgebaut und Burnout vorgebeugt werden.

Kritik an langsamen Wochenstart

Doch während einige den „Bare Minimum Monday“ als neue Form der Selbstfürsorge feiern, gibt es auch kritische Stimmen. Diese bemängeln, dass das Erledigen nur des Allernötigsten eine unfaire Arbeitsweise gegenüber Kolleginnen und Kollegen sei, da es das Risiko birgt, Projektfortschritte zu verzögern. Zudem könnte es dazu führen, dass Aufgaben, die am Montag liegen bleiben, auch in den folgenden Tagen unerledigt bleiben – Prokrastination droht. Klar ist: Die Bedeutung der Gesundheit kann nicht genug betont werden. Stress, Überforderung und Ängste abzubauen, sollte in jedem Arbeitsverhältnis eine zentrale Rolle spielen. Allerdings ist zu beachten, dass die amerikanische Erfinderin des „Bare Minimum Mondays“ als Startup-Co-Gründerin selbstständig arbeitet und dadurch mehr Freiheiten in der Organisation ihrer Arbeit hat. Arbeitnehmende in Unternehmen und Teams hingegen haben oft deutlich weniger Spielraum bei der Gestaltung ihres Terminkalenders.

Transparenz sorgt für Verbesserung

Es ist jedoch fraglich, ob ein „Bare Minimum Monday“ wirklich nachhaltig ist: Kurzfristig kann eine starke Fokussierung helfen, die Gesundheit zu wahren. Bei anhaltendem Stress oder Überforderung sollte man jedoch das Gespräch mit den Vorgesetzten suchen, um eine langfristig achtsame und gesunde Arbeitsweise zu fördern. Die Umstrukturierung von Aufgaben oder eine klarere Priorisierung in Zusammenarbeit mit dem Team und den Vorgesetzten schafft Transparenz und trägt zur Vermeidung von Konflikten bei. Regelmässige Check-ins oder Team-Meetings bieten eine gute Gelegenheit, die je nach individuellen Bedürfnissen in Häufigkeit und Dauer angepasst werden können.

Arbeitszeitbetrug ist ein großes Probelm für Unternehmen

Ein wesentliches Problem der sogenannten Selbstfürsorge an Montagen ist die arbeitsrechtliche Vereinbarung, die Arbeitnehmer und Arbeitgeber getroffen haben. Denn ein Arbeitszeitbetrug liegt bereits dann vor, wenn ein Arbeitnehmer unter Vorsatz falsche Angaben zu seiner Arbeitszeit macht, indem er etwa die Zeiterfassung manipuliert oder eine Arbeitsleistung nicht erbringt. Die Formen dabei sind sehr unterschiedlich: Die bewusste Täuschung bzw. fehlerhafte Angabe bei der Arbeitszeiterfassung Das technische Umgehen von Arbeitszeiterfassungen Das Fehlen am Arbeitsplatz Anwesenheit, ohne einer produktiven Leistung nachzugehen Laut einer Studie haben rund 70 Prozent der Schweizer Unternehmen bereits bewusst falsche Angaben bei der Arbeitszeiterfassung festgestellt. Sieben von zehn Arbeitnehmern haben im Gegenzug eingeräumt, während der Arbeitszeit privaten Angelegenheiten nachgegangen zu sein. Arbeitszeitbetrug kann schwerwiegende Folgen haben. Zunächst einmal sind die möglichen arbeitsrechtlichen Konsequenzen zu beachten, denn Arbeitszeitbetrug kann eine ausserordentliche, d.h. fristlose Kündigung des Arbeitsverhältnisses rechtfertigen. Zudem kann sich der Arbeitnehmer, der vorsätzlich gegen die vertraglich geregelte Arbeitszeit verstösst, strafbar machen. In der Praxis ist es eher selten, dass ein solcher Fall tatsächlich zur Anzeige kommt. Dies ist meist auf Fälle beschränkt, in denen der Arbeitnehmer über längere Zeit Täuschungen bezüglich der Erbringung seiner Arbeitsleistung begangen hat und dadurch dem Arbeitgeber einen signifikanten wirtschaftlichen Schaden durch die Zahlung von überhöhtem Arbeitsentgelt zugefügt hat. Oft sind es Trends wie diese, die gezielt zumindest in rechtliche Graubereiche vordringen. Die Gefahr, eine arbeitsvertraglich getroffene Übereinkunft nicht zu erfüllen, ist bei den „Bare Minimum Mondays“ besonders hoch. Zumal oft nicht geregelt ist, was das absolute Mindestmass an Arbeitsleistung ist. Wer einen ausgedehnten Spaziergang macht, steht seinen Vorgesetzten oder Kollegen zumeist nur bedingt zur Verfügung. Gerade To-Do-Listen können dabei helfen, dass sich Arbeitnehmer gerade zu Beginn einer Arbeitswoche strukturieren und realistische Wochenziele verfolgen.
Jetzt neuen Job finden

Sie suchen nach einer Beschäftigung, auf die Sie sich schon am Sonntag freuen?

Bildquelle: @ Vasilis Caravitis / Unsplash