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„Welche Gehaltsvorstellung haben Sie? Bitte geben Sie diese in Ihrer Bewerbung an!“ – Dieser Wunsch treibt manchen Bewerbenden die Schweissperlen auf die Stirn. Sofort beginnen die Gedanken zu kreisen: Wie viel ist die Position wert? Wie viel bin eigentlich ich wert? Was passiert, wenn ich zu hoch poker oder eine zu niedrige Salärvorstellung in der Bewerbung angebe?
Wird in der Stellenausschreibung eine Angabe der Gehaltsvorstellung in der Bewerbung ausdrücklich gefordert, dann sollten Sie dem auf jeden Fall nachkommen. Denn wenn Sie sich weigern, riskieren Sie, dass Sie als Bewerber*in mit fehlenden Angaben sofort aussortiert werden. Aber Sie wollen auch keine überzogene Gehaltsvorstellung im Bewerbungsschreiben angeben, um nicht gleich als zu teuer auszuscheiden. Stellt sich also die Frage, wie Sie Ihr Wunschgehalt am besten formulieren.
Zunächst zur häufig gestellten Frage, ob Sie in der Bewerbung bei der Gehaltsvorstellung brutto oder netto angeben. Hier ist die Antwort eindeutig: Personalverantwortliche meinen damit Ihr erwartetes Bruttojahresgehalt inklusive aller Zusatzleistungen. Als Basis für die Formulierung Ihres Wunschgehalts starten Sie daher mit Ihrem aktuellen Grundgehalt und zählen dazu: Weihnachtsgeld und Urlaubsgeld Boni und Prämien Zusätzliche Versicherungen Kosten für Fort- und Weiterbildungen Sachbezüge wie freie Verpflegung oder Rabatte Geldwerte Vorteile, z. B. ein Firmenwagen Diesen Ausgangswert sollten Sie mit den marktüblichen Gehältern für Ihre Position vergleichen – zum Beispiel mit dem kostenlosen Gehaltsvergleich für mehr als 100 verschiedene Berufe im Finanz-, IT-, kaufmännischen und Assistenzbereich. Sie können ihn am Ende dieses Artikels kostenlos anfordern.
Die landesweiten Gehaltsunterschiede zwischen vergleichbaren Positionen und Unternehmen ergeben sich aus einer Reihe persönlicher und struktureller Aspekte. Diese und die nachfolgenden Faktoren sollten Sie beim Formulieren Ihrer Gehaltsvorstellung in der Bewerbung unbedingt berücksichtigen. Ihr Potenzial und Ihre Erfahrungen: Die eigenen Qualifikationen sind ein entscheidender Faktor für die Höhe des Gehalts. Vor allem in Form sichtbarer Erfolge tragen sie erheblich zum eigenen Marktwert bei. Einfach ausgedrückt: Je mehr Erfahrung Sie als Bewerber in die Waagschale werfen, desto mehr Gehalt muss der Arbeitgeber auf der anderen Seite nachlegen. Position und Branche der ausgeschriebenen Stelle: Je mehr Verantwortung oder Spezialisierung ein Job verlangt, desto höher ist auch das Gehalt. Und in Branchen, in denen Fachkräfte besonders gesucht werden, steigen auch die Gehälter am schnellsten. Wo der Bedarf gerade sehr hoch ist, finden Sie über Ihr Netzwerk, Medienberichte, gute Personalberater oder Fachverbände heraus. Standort und Grösse des Unternehmens: Grosse Konzerne zahlen oft besser als Mittelständler und in Grossstädten gibt es höhere Gehälter als in strukturschwachen Regionen.  Prüfen Sie, wie Ihr potenzieller Arbeitgeber im Gehaltsvergleich dasteht: Die Finanzlage Ihres künftigen Arbeitgebers auszuloten, wird Ihnen wichtige Hinweise für die Formulierung Ihrer Gehaltsvorstellung bei der Bewerbung liefern. Recherchieren Sie auch in aktuellen Medienberichten, ob es kürzlich eine Finanzspritze oder eventuell eine Übernahme gab. Anhand des Umsatzes und des Gewinns lassen sich gute Rückschlüsse auf die Finanzstärke ziehen.
Bis zu maximal 10% aufschlagen: Bei einem Jobwechsel ist eine Gehaltssteigerung um bis zu einem Zehntel möglich, in Einzelfällen auch mehr. Wie hoch Ihr Aufschlag ausfällt, können Sie natürlich selbst festlegen. Pokern Sie jedoch nicht zu hoch. Sonst riskieren Sie ein zu schnelles Aus im Bewerbungsprozess. Dumping wird bestraft: Nur weil Sie unbedingt aus dem jetzigen Job heraus wollen, sollten Sie nicht den Fehler machen, eine zu niedrige Gehaltsvorstellung in der Bewerbung anzugeben. Das kann als mangelnde Erfahrung und fehlendes Selbstbewusstsein interpretiert werden und Sie stufen sich unnötig als Rookie ein. Unterdurchschnittliche Bewerber haben immer schlechte Chancen auf eine Einladung zum Vorstellungsgespräch. Krumme Summen: Krumme Beträge signalisieren, dass Sie eine klare Vorstellung davon haben, wie viel Sie wert sind. Experimente bestätigen, dass man dann weniger heruntergehandelt wird. Die Rechnung sollten Sie aber nachvollziehbar vortragen können. Und runden Sie Ihre Gehaltsvorstellung in der Bewerbung auf Hunderter- oder Tausender-Stellen, das reicht vollkommen. Keine komplizierten Gehaltspakete: Eine Bewerbung ist kein Basar. Verzichten Sie daher auf komplizierte Angebote. Geben Sie lieber ein Gehalt in Brutto an, in das Sie alle zusätzlichen Leistungen bereits einkalkuliert haben. Sie müssen Ihren potenziellen Arbeitgeber nicht an die Möglichkeit von Zusatzleistungen erinnern.
Sie fragen sich: „Wo kommt die Salärvorstellung in die Bewerbung hin”? Fallen Sie besser nicht mit der Tür ins Haus! Die Gehaltsvorstellung wird immer erst am Ende des Anschreibens angegeben, direkt vor der Grussformel. Dabei gibt es, je nach individueller Ausgangssituation, einiges zu beachten, wenn Sie die Salärvorstellung im Anschreiben formulieren. Beispiele: Niedriges Gehalt: Wenn Sie zurzeit eher wenig verdienen, sollten Sie Ihr bisheriges Gehalt lieber nicht angeben, sondern nur Ihre Salärvorstellung für den neuen Job: „Meine Lohnvorstellungen liegen bei einem jährlichen Bruttogehalt in Höhe von 58.000 Franken.“ Hohes Gehalt: Wollen Sie Einbussen vermeiden, dann sollten Sie Ihr bisheriges Jahresgehalt nennen und klare Voraussetzungen schaffen: „Mein derzeitiges Bruttogehalt liegt bei 66.000 Franken im Jahr. Bei einem Wechsel stelle ich mir eine Steigerung um 10 % vor.“ Hohe Gehaltsforderung: Betonen Sie Ihre individuellen Fähigkeiten, um eine vergleichsweise hohe Gehaltsvorstellung in der Bewerbung zu rechtfertigen: „Aufgrund meiner Spezialisierung und meiner Fachkenntnisse liegen meine Lohnvorstellungen bei etwa 80.000 Franken pro Jahr.“ Verhandlungsbereitschaft: Formulieren Sie bei der Lohnvorstellung eine Spanne oder ein „Zielgehalt“, dann signalisiert das Ihre Bereitschaft, über geldwerte Vorteile zu verhandeln: „Meine Salärvorstellung liegt zwischen 65.000 und 72.000 Franken brutto pro Jahr. Ich würde mich freuen, die Details in einem persönlichen Gespräch mit Ihnen zu klären.“ Oder: „Mein Zielgehalt liegt bei 72.000 Franken brutto pro Jahr.“ Gehaltspoker – ohne Angabe: Auf eine genaue Bezifferung Ihrer Gehaltsvorstellung in der Bewerbung zu verzichten, ist riskant. Wenn Sie schon diese Strategie wählen, sollten Sie die Frage dennoch im Anschreiben Ihrer Bewerbung aufgreifen: „Ich würde mich freuen, Sie persönlich kennenzulernen und meine Gehaltsvorstellung in einem Vorstellungsgespräch mit Ihnen zu besprechen.“
Sie brauchen nicht zu befürchten, dass Ihre Gehaltsvorstellung in der Bewerbung bereits das letzte Wort ist. Die finale Gehaltsverhandlung findet immer erst im Vorstellungsgespräch statt. In der Regel liegt dann auch ein ganzes Gehaltspaket auf dem Tisch. Das können z. B. Provisionen, Firmenwagen oder flexiblere Arbeitszeiten sein. Unsere Empfehlung: Überlegen Sie bereits im Voraus, welche Zusatzleistungen für Sie interessant sind. Denn diese sind vielfach sowohl für den Arbeitgeber günstiger und eignen sich daher hervorragend, um in die Gehaltsverhandlung einbezogen zu werden.  
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